Seit 1. Januar verrechnen nun auch Sun Store die LOA-Taxen. Die Realität hat den Billiganbieter eingeholt. Die Medikamentenpreise sind vom Staat inzwischen derart nahe an den Nullpunkt getrieben worden, dass es selbst einer Kette nicht mehr rentiert, auf die Taxe zu verzichten. LOA-Taxen sind bekanntlich eine Abgeltung für die Dienstleistung der Apotheke. Mit den paar wenigen Rappen Marge, die beim Verkauf von Medikamenten mit einem staatlich verordneten Verkaufspreis von noch einigen wenigen Franken übrig bleiben, kann keine Apotheke Löhne und Infrastruktur bezahlen. Auch Sun Store nicht, eine Kette, die den Hauptumsatz mit Parfumerie, Drogerie- und Haushaltsartikeln macht. Vielleicht müsste man unserem Gesundheitsminister empfehlen, mal einen Blick auf die Website von Sun Store zu werfen. Dort kostet jeder Bad-, Fenster- und Allzweckreiniger mehr als viele Medikamente. Für einen Lederpflegespray oder ein Öl zur Pflege von «exotischem Holz» blättert offenbar der Konsument ohne mit der Wimper zu zucken, mehr als 20 Franken auf den Tisch. Aber wenn ein Medikament – immerhin ein Hightechprodukt mit höchsten Sicherheits- und Qualitätsanforderungen – mehr als drei oder vier Franken kostet, kreischen Medien, Preisüberwacher und Konsumentenschützer im Chor, als ob ihnen Beelzebub persönlich mit glühender Kohleschaufel hinten rechts auf Hosenfüdli hauen würde.
5. Januar 2015
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