Der Krankenkassenverband Santésuisse steht unter Druck. Abspringende Mitglieder, Einheitskasse, steigende Kosten im Gesundheitswesen, stetiger Kampf um die Prämien. Da greift man bei Santésuisse gerne nach jeder Möglichkeit, den Fokus der Öffentlichkeit auf anderes zu lenken. Mit Vorliebe tut das der Kassenverband anhand der Medikamentenpreise, die man angeblich um dreistellige Millionenbeträge senken könnte. Dieser Behauptung werden hanebüchene «Studien» nachgeschoben, et voilà, das Medienfutter ist aufbereitet.
IFAK, eine standespolitisch profilierte Interessengemeinschaft unabhängiger Apotheker, macht nun ebenfalls einen «Preisvergleich». Stichwort Verwaltungskosten. 5.36% des Prämienvolumens geben die Schweizerischen Krankenkassen laut Branchenverband für Administration und Werbung aus. In Dänemark liegt dieser Anteil bei 1.5%. Machen wir doch gleich mal eine «Studie» à la Santésuisse: Wenn die Dänen die Administration für 1.5% des Prämienvolumen bewältigen können, müsste das bei unseren Krankenkassen doch auch drin liegen. Frei nach dem Motto Ländervergleich kommen wir zum Schluss, dass man die Administrativkosten in der Schweiz um 73% Prozent kürzen kann, nämlich von derzeit rund 1.2 Milliarden auf 324 Millionen. Schlagzeile für die Medien: Die Marge der Krankenkassen ist viel zu hoch. Das Sparpotential liegt bei 876 Millionen Franken.
Na, geschätzte Krankenkassenvertreter, wie würde euch diese fette Schlagzeile gefallen?
Dr. Claus Hysek
4. Dezember 2014