Informiert im Gesundheitswesen

Weitere Vioxx-Klage abgewiesen

Der Pharmakonzern Merck hat in New Orleans/USA einen weiteren Vioxx-Prozess gewonnen. Dies berichtet die NZZ vom 20. Januar 2006. Die Familie von Richard Irvin hatte Merck angeschuldigt, die Einnahme von Vioxx während eines Monats habe zum Herzinfarkttod von Irvin geführt. Diesen Zusammenhang sah das Gericht aber nicht als erwiesen an.

Dieses Urteil dürfte nicht nur bei Merck mit Erleichterung aufgenommen worden sein, sondern in der gesamten Pharmaindustrie. Sollten solche Klagen Schule machen und zum Erfolg führen, liesse sich aus beinahe jedem Tod eine Verbindung zu irgendeinem Medikament herstellen. Da steht viel auf dem Spiel. Mit verheerenden Folgen nicht nur für die Pharmaindustrie, sondern auch für die Patienten. Welche Firma kann es sich unter solchen Umständen noch erlauben, Medikamente auf den Markt zu bringen, wenn jederzeit mit Klagen in Millionen- oder gar Milliardenhöhe gerechnet werden muss.
Für Merck bedeutet das Urteil jedoch nur ein Erfolg in einer langen reihe von noch bevorstehenden Prozessen. 9600 Vioxx-Klagen sind laut NZZ noch hängig. Jede einzelne will Merck vor Gericht ausfechten.

Filmtipp zum Thema Geschworenengericht: Wie objektiv die Rechtssprechung vor Geschworenengericht sein kann, schildert der Hollywoodstreifen «Runaway Jury». Zwar steht nicht die Pharmaindustrie, sondern die Waffenindustrie am Pranger. Interessant aber, welche Machtkämpfe und Beeinflussungsversuche hinter den Kulissen laufen. Der Film ist sehr sehenswert und absolut spannend! Es spielen mit John Cusack, Gene Hackman, Dustin Hoffman und Rachel Weisz. Regisseur ist Gary Fleder. Die Geschichte basiert auf einem Roman von John Grisham.

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