Informiert im Gesundheitswesen

Unsensible Werbung für Gly-Coramin

Snowboard fahren ist cool. Ginge es nach Novartis, wäre in Zukunft Snowboard fahren mit Gly-Coramin noch cooler. 4500 Plakate (die Zahl stammt vom Kassensturz) mit einem Snowboarder und der Headline «Mehr Energie» neben der Abbildung einer Packung Gly-Cormamin wurden an von Jugendlichen frequentierten Orten platziert. So soll das Arzneimittel, das bisher meist nur in Omas Handtasche vertreten war, zum Kult-Energiespender für die Enkel werden.

Das Thema wurde in der Sendung Kassensturz vom 28. Februar 2006 ausführlich behandelt. Nicethamid steht auf der Dopingliste. Sportler, die mit Nicethamid erwischt werden, können mit Sperren bis zu zwei Jahren bestraft werden. Vor diesem Hintergrund ist die Kampagne von Novartis reichlich unsensibel. Auch das generelle Bestreben, die Jugendlichen von Suchtmitteln jeglicher Art abzuhalten, wird mit der Botschaft, sich mit Hilfe eines Medikamentes mehr Energie zu verschaffen, unterlaufen. Niemand von Novartis wollte gegenüber dem Kassensturz Stellung nehmen. Deshalb rief der Moderator die Zuschauer auf, sich per SMS zu äussern, ob man die Kampagne okay finde oder nicht. Mehr als 10’000 SMS gingen ein. 95% davon mit einem Nein, die Kampagne sei nicht okay. Nur 5% konnten sich nicht aufregen über die Plakate.
In derselben Sendung wurde verschiedene Selbstbräuner getestet. Testsieger waren die Marken Louis Widmer, Nivea und Vichy.
http://www.sf.tv/sf1/kassensturz/sendung/beitrag.php?beitragid=1201

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