Wie der Apothekerverband des Kantons Zürich in seinem neuesten Newsletter «Pistill» mitteilt, thematisiert auch die WHO die Selbstdispensation der Ärzte. Hohe Margen auf teuren Medikamenten, undifferenzierte Rückerstattung von Medikamentenkosten durch Versicherung oder Staat und auch der Medikamentenverkauf durch Ärzte stellen laut WHO «perverse finanzielle Anreize» dar.
Wörtlich heisst es in dem Papier der WHO (http://www.who.int/medicines/publications/policyperspectives/ppm05en.pdf, Seite 5, Punkt 10), Verschreiber, die Geld am Verkauf von Medikamenten verdienten, verschrieben mehr und teurere Medikamente als solche, die nicht an Medikamenten verdienen. Speziell genannt werden dispensierende Ärzte. Die Gesundheitsversorgung müsse so organisiert werden, dass Verschreiber keine Medikamente verkauften. Die Anwender sollen gemäss demselben Papier pro verschriebenem Medikament an den Kosten beteiligt werden und nicht pauschal pro Rezept, weil dies zu Mehrverschreibungen führe. Dagegen spricht sich die WHO für eine Pauschalabgeltung aus für den Verkauf von Medikamenten. Prozentuale Anteile fördere den Verkauf von teureren Medikamenten.
Der Kanton Waadt greift laut «Pistill» diesen Grundsatz in seinem Gesundheitsgesetz auf und verbietet nicht nur die Selbstdispensation. Auch die wechselseitige Begünstigung von verschreibenden Ärzten und verkaufenden Apotheken (System Apotheke zur Rose) werden verboten.
27.3.2006