SP-Nationalrätin Bea Heim hat das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien, BASS, beauftragt, die in der Schweiz vorhandenen Datenbanken mit gesundheitspolitisch relevantem Hintergrund zu analysieren. Resultat: Es gibt grosse Lücken in den Daten. Auf evidenzbasierte Entscheide in der Politik darf man deshalb auch in Zukunft nicht hoffen.
Bea Heim listet in ihrem Artikel im Tages-Anzeiger vom 12. Februar einige Beispiele auf. Wir haben sie mit einem kurzen Kommentar versehen.
Lückenhaft ist unter anderem die Datenlage zur Häufigkeit der wichtigsten Krankheiten. Kostenprognosen und kostenlenkende Entscheide sind daher schwierig. Die Erfassung dieser Daten ist wohl eine echte Knacknuss. Wie soll man sie einheitlich erheben? Vielleicht müsste man sich aber auch wieder einmal etwas zurücknehmen im «Erfinden» neuer Krankheiten, die noch dazu sogleich zu Volkskrankheiten hochstilisiert werden.Informationen zu Fallkosten sind im stationären Bereich zwar im Aufbau, im ambulanten Bereich jedoch nicht vorhanden. An solchen Daten müssten auch die Leistungserbringer grosses Interesse haben. Sollte der Vertragszwang fallen, wären vernünftige Daten auch für sie von Nutzen.
Es gibt keine einheitlichen Messinstrumente für die medizinischen Leistungen. Ausgerechnet die Medizin leistet es sich, ohne Qualitätsmassstäbe auszukommen. Etwas, das sich andere Branchen nicht erlauben können. Wird eines Tages tatsächlich Wettbewerb eingeführt, werden es nicht nur die Versicherer genauer wissen wollen, sondern auch die Patienten. Wohl dem, der sich rechtzeitig um sein Qualitätsmanagement kümmert.
In welchen Bereichen Über- oder Unterversorgung herrscht, ist laut BASS ebenfalls ungenügend dokumentiert. Politics by Bauchgefühle heisst da dann wohl die Losung. Kein Wunder, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen.
Kaum Informationen gibt es zudem über die Hochkostenfälle. Man weiss zwar, dass 30% der Erkrankten etwa 80% der Gesamtkosten verursachen. Wie diese Kosten zusammengesetzt sind, ist aber nicht klar. Wie soll man da vernünftige Anreize schaffen, wenn man gar nicht weiss, wo das Grundübel liegt?
Lückenhaft ist unter anderem die Datenlage zur Häufigkeit der wichtigsten Krankheiten. Kostenprognosen und kostenlenkende Entscheide sind daher schwierig. Die Erfassung dieser Daten ist wohl eine echte Knacknuss. Wie soll man sie einheitlich erheben? Vielleicht müsste man sich aber auch wieder einmal etwas zurücknehmen im «Erfinden» neuer Krankheiten, die noch dazu sogleich zu Volkskrankheiten hochstilisiert werden.Informationen zu Fallkosten sind im stationären Bereich zwar im Aufbau, im ambulanten Bereich jedoch nicht vorhanden. An solchen Daten müssten auch die Leistungserbringer grosses Interesse haben. Sollte der Vertragszwang fallen, wären vernünftige Daten auch für sie von Nutzen.
Es gibt keine einheitlichen Messinstrumente für die medizinischen Leistungen. Ausgerechnet die Medizin leistet es sich, ohne Qualitätsmassstäbe auszukommen. Etwas, das sich andere Branchen nicht erlauben können. Wird eines Tages tatsächlich Wettbewerb eingeführt, werden es nicht nur die Versicherer genauer wissen wollen, sondern auch die Patienten. Wohl dem, der sich rechtzeitig um sein Qualitätsmanagement kümmert.
In welchen Bereichen Über- oder Unterversorgung herrscht, ist laut BASS ebenfalls ungenügend dokumentiert. Politics by Bauchgefühle heisst da dann wohl die Losung. Kein Wunder, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen.
Kaum Informationen gibt es zudem über die Hochkostenfälle. Man weiss zwar, dass 30% der Erkrankten etwa 80% der Gesamtkosten verursachen. Wie diese Kosten zusammengesetzt sind, ist aber nicht klar. Wie soll man da vernünftige Anreize schaffen, wenn man gar nicht weiss, wo das Grundübel liegt?
Fazit: Das Gesundheitswesen bleibt bis auf weiteres ohne evidenzbasierte Entscheidungen.
13. Februar 2007