Informiert im Gesundheitswesen

Noch mehr Zahlenakrobatik mit der Einheitskasse

Gemäss SP Schweiz sollen mit der Einheitskasse mehr als 50% der Verwaltungskosten eingespart werden (http://www.soziale-krankenkasse.ch/html_static/fileadmin/pdf/2007-01-25_argumentarium_d.pdf), also rund eine halbe Milliarde Franken (1 Mia. Franken sind es laut Santésuisse insgesamt). Das zu glauben fällt schwer. Staatsbürokratie ist selten billiger. Im Gegenteil, da werden die Ämter munter ausgeweitet. Es ist ja keiner da, der auf Effizienz und Budget-Treue pocht, wie etwa in einem Unternehmen, das konkurs geht, wenn es mehr ausgibt als es einnimmt.




Interessant ist im Argumentationspapier der SP pro Einheitskasse auch die Feststellung, dass sich in den vergangenen Jahren ein starker Konzentrationsprozess bei den Kassen stattgefunden hat. Von 220 Kassen im Jahr 1990 sind 2006 noch 87 übriggeblieben. «Durch diese Konzentration wächst die Macht der grossen Kassen – zum Nachteil der Versicherten» heisst es da. Das findet man bei der SP offenbar schrecklich. Wie sieht es denn aber mit der Macht einer einzigen Kasse aus? Und noch etwas mutet eigenartig an. Da lasen wir doch vor kurzem in den Zeitungen und hörten es in den Nachrichten, die Hausärzte seien für die Einheitskasse. Auf dem Argumentationspapier der SP sind jedoch nur die Hausärztevereinigungen der Kantone Neuenburg und Waadt aufgeführt. Das wäre bestimmt anders, wenn sich, wie durch die Nachricht suggeriert, alle Hausärzte dafür ausgesprochen hätten. Im Forum für Hausarztmedizin (www.forum-hausarztmedizin.ch) beteiligten sich schlappe 25 Personen an einer Online-Umfrage. Von denen sind zwar 44% pro Einheitskasse und weitere 32% unter bestimmten Bedingungen. Aber wie gesagt, es haben sich nur 25 Personen geäussert. Und die anderen?

Die Zahlen von Santésuisse findet man unter http://www.santesuisse.ch/datasheets/files/200702120919500.PDF.

12. Februar 2007

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