Bereits 1997 wurde im menschlichen Organismus der Capsaicin-Rezeptor, TRPV1, entdeckt. Der Rezeptor ist vorwiegend in schmerzübertragenden Neuronen lokalisiert. Man findet ihn auch auf den Geschmackspapillen, wo er durch Hitze, Alkohol sowie saure und scharfe Speisen aktiviert wird. Forscher der University of Texas in San Antonio glauben nun, Capsaicin lasse sich in absehbarer Zeit als Schmerzmittel einsetzen. Capsaicinähnliche Substanzen produziert nämlich auch der menschliche Organismus. Sie lösen Schmerzen aus. Werden deren Rezeptoren blockiert, fällt der Schmerz weg. Die Hoffnung besteht, aus dieser Erkenntnis eine neue Klasse von Schmerzmitteln entwickeln zu können. Beim so genannten Burning mouth-Syndrom, bei dem die Patienten ein ständiges Brennen auf der Zunge spüren, macht man sich diese Erkenntnis seit längerem zu Nutze. Zwei, drei Tropfen Tabasco in einem Glas Wasser, drei Mal täglich eingenommen, bewirkt eine Desensibilisierung und damit eine Linderung der Beschwerden. Darauf basiert auch die Tatsache, dass z.B. Asiaten, die regelmässig scharf gewürzte Speisen essen, weniger empfindlich reagieren als andere Völker.
30. April 2010