Informiert im Gesundheitswesen

Ifak Verein wehrt sich gegen die zweifelhafte Studie von Santésuisse

Am 23. November veröffentlichte santésuisse eine Studie, laut der die Handelsmargen für Medikamente in der Schweiz angeblich überhöht seien und deshalb gekürzt werden müssten. Der Ifak Verein, dessen 350 Mitglieder selbständige Apotheker und in ihrer Offizin tagtäglich mit der Realität konfrontiert sind, präsentiert nun eine eigene Studie. Dazu wertete Ifak die Zahlen von mehr als 2.3 Millionen Packungen verschreibungspflichtiger Medikamente aus, die in den Monaten Mai 2011 bis Juli 2011 den Krankenkassen tatsächlich gestellt worden sind. Ausserdem zeigt Ifak auf, mit welch fragwürdigen Methoden Santésuisse gearbeitet hat. Ifak ruft die Apotheker auf, sich gemeinsam zu wehren, und informiert mit seinem ausführlichen Dokument das BAG, Politiker und über die Medien die Öffentlichkeit.

Die wichtigsten Punkte aus der Ifak-Studie in Kürze:

Tendenziöse Darstellung: Santésuisse nahm für ihre Darstellung die Bottom-up-Marge. Handelsüblich ist es, die Top-down-Marge anzugeben. Wenn man, um (publikumswirksame) höhere Zahlen zu erhalten, dennoch die Bottom-up-Marge als Berechnungsgrundlage nimmt, müsste man dies zumindest deklarieren und Vergleiche konsequent aufgrund von Bottom-up-Margen ziehen.

Zweifelhafte Grundlagen: Santésuisse vergleicht Äpfel mit Birnen und nimmt nicht nachvollziehbare «Korrekturen» vor, um das unterschiedliche Preis- und Zinsniveau zwischen der Schweiz und den Vergleichsländern auszugleichen.

Zweifelhafte Vergleiche mit anderen Ländern: Die Vergütungssysteme anderer Länder sind zum Teil äusserst komplex. Die Marge setzt sich oft aus verschiedenen, sowohl fixen wie prozentualen Anteilen zusammen. Eine generelle Margenberechnung ist daher nicht möglich. Dennoch legte Santésuisse ihren Berechnungen Margenprozente bis aufs Zehntelprozent und Packungszuschläge mit drei Stellen hinter dem Komma zugrunde und suggerierte so ein exaktes Vorgehen.

Erfundene SD-Margen: Santésuisse verglich die Margen der SD-Ärzte in der Schweiz mit den SD-Margen der Vergleichsländer. Der Haken dabei: In den meisten Ländern ist die SD verboten! Und wo sie in geringem Ausmass existiert, sind die Vergütungen so komplex, dass sich daraus unmöglich eine aussagekräftige Marge eruieren lässt. Wo da wohl die Zahlen herkommen, die Santésuisse in ihrer Studie präsentierte?

Analyse_IFAK_auf_Studie_Santesuisse

www.ifak.ch

16. Dezember 2011

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