Informiert im Gesundheitswesen

Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker spart Geld

In der Ausgabe 3/12 infosantésuisse werden die Qualitätszirkel vorgestellt, die im Kanton Freiburg vor zehn Jahren eingeführt wurden. Die Bilanz nach dieser Zeit ist positiv. Alters- und Pflegeheime müssen, wenn sie eine institutionseigene Apotheke führen wollen, einen beratenden Apotheker beiziehen. Dieser überwacht aufgrund einheitlicher Kriterien den sinnvollen Einsatz der Medikamente. Fazit: Die Kosten für Medikamente pro Heimbewohner sanken seit der Einführung der Qualitätszirkel mit den Apothekern von 2477 auf 1938 Franken. Dies die nackten Zahlen, die allein schon eindrücklich sind. Über den rein finanziellen Aspekt hinaus gilt es aber auch den menschlichen Nutzen für die Heimbewohner zu berücksichtigen. Ihnen geht es nämlich auch mit weniger Medikamenten gut, in vielen Fällen wahrscheinlich sogar besser. Die Überwachung durch den Apotheker bringt nämlich auch zutage, wenn die alten Menschen wegen ihres Medikamentencocktails manchmal mehr unerwünschte Wirkungen als Nutzen haben. Nicht jede Verwirrtheit ist allein auf das Alter zurückzuführen, und auch Schwindel und die damit verbundene Sturzgefahr verschwinden unter Umständen durch eine Anpassung der Medikation.

Die Freiburger Qualitätszirkel sind offensichtlich ein Erfolgsmodell. Nur leider werden Heimbewohner in SD-Kantonen nicht ohne weiteres von ähnlicher Zusammenarbeit profitieren können. Solange es die Politik nicht fertig bringt, die SD abzuschaffen, wird es in SD-Gebieten keine vernünftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Berufsgruppen geben.

Der Bericht im infosantésuisse befindet sich auf Seite 16.

http://www.santesuisse.ch/icms/pubinhalte/uploads/de_iss_nr_03_2012_de.pdf

16. Juli 2012

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