Man wird sich wahrscheinlich schon sehr schnell fragen, ob die Zustimmung zur Hausarztmedizin vom 18. Mai wirklich so gescheit war. Die 88 Prozent Zustimmung sind zwar ein klares Zeichen. Wofür genau, wissen aber wahrscheinlichsten die wenigsten Stimmbürger. Das Gerangel geht auch bereits los. Die Hausärzte jubilieren zwar. Doch die Spitäler steigen auf die Barrikaden. «Wir akzeptieren keine finanzielle Umverteilung weg von den Spitälern hin zu den Hausärzten», sagt der Direktor von H+ Bernhard Wegmüller gegenüber der NZZ. Die Spitäler hätten jetzt schon mit einer Unterdeckung der Kosten zu kämpfen, und sie würden ebenfalls zur Grundversorgung beitragen.
Das tun die Apotheken allerdings auch, und dies mit Sicherheit zu wesentlich geringeren Kosten als die Spitäler. Man kann die beiden Institutionen nicht eins zu eins vergleichen. Aber die Apotheker werden sich jetzt sehr aktiv darum bemühen müssen, dass man sie wahrnimmt und ihnen ihren Teil der Grundversorgung ebenfalls zugesteht. Selbstmedikation mit adäquaten Kompetenzen, die Ausführung ärztlicher Rezepte, Impfungen, Vorsorgetests, Polymedikationscheck und ähnliche Dienstleistungen gehören in die Apotheke und müssen anständig honoriert werden. Ohne den Einbezug der Apotheken gibt es keine vernünftige Grundversorgung!
http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/spitaeler-beklagen-defizit-1.18306472
22. Mai 2014