Gemäss dem gfs-Gesundheitsmonitor 2014 unterstützen 69 Prozent der Bevölkerung die Einführung des elektronischen Patientendossiers. Die Befürworter versprechen sich davon weniger Bürokratie und weniger unnötige Untersuchungen. Deutlich ist jedoch der Wunsch, selbst über die Nutzung der Daten verfügen zu können. 85 Prozent wollen selbst entscheiden, wer Einsicht ins Patientendossier erhält.
Exakt auf dieser Linie liegen die Aargauer Apotheker mit ihrem Pilotversuch zum e-Rezept. Elektronische Möglichkeiten zu nutzen, ist ein Gebot der Stunde. Das sieht offensichtlich ein Grossteil der Bevölkerung so. Und wenn dadurch die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker gestärkt wird, umso besser. Den Skeptikern sei ins Stammbuch geschrieben, dass grundsätzlich überall Missbrauch möglich ist. Ein handgeschriebenes Rezept kann relativ leicht gefälscht werden und Übermittlungen zum Beispiel per Fax sind auch nicht unproblematisch. Man tippt aus Versehen eine falsche Nummer, und schon rattert das vertrauliche Papier bei einem Fremden aus dem Faxgerät. Oder die Faxnummer ist korrekt, aber am anderen Ende steht der Hausverwalter, die Putzfrau oder der Praktikant, und dann ist es auch passiert. Ein e-Rezept kann man chiffrieren, auf sicheren Leitungen übermitteln, man kann die Zugangsberechtigung regeln und das Dokument am Schluss löschen oder es auf einem Datenträger dem Patienten zur Aufbewahrung geben. Das elektronische Patientendossier kommt, daran führt kein Weg vorbei. Jetzt besteht die Möglichkeit, die Ausgestaltung selbst zu prägen.
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25. Juni 2014
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