Der Bund schlägt 19 Massnahmen vor, wie Personen mit seltenen Krankheiten in Zukunft besser geholfen werden soll. Dagegen, dass diesen Menschen geholfen werden soll, sagt niemand etwas. Ob diese Hilfe allerdings derart umfassende staatliche Eingriffe rechtfertigt, ist zumindest diskussionswürdig. Das scheint man selbst beim Bund realisiert zu haben. Oder meinen die ihre Zahlenakrobatik wirklich ernst? Beim nachrechnen der Zahlen in einer Mitteilung des BAG vom 15. Oktober fragt man sich nämlich, was genau nun eine seltene Krankheit ist. 580‘000 Personen seien in der Schweiz von einer seltenen Krankheit betroffen, heisst es da. 580‘000? Das wären 7,25 Prozent der Bevölkerung! Die Definition einer seltenen Krankheit aber lautet laut internationaler Übereinkunft (und so steht es auch ein paar Zeilen vorher im Text des BAG): Selten ist eine Krankheit, wenn höchstens 5 Personen pro 10‘000 Einwohnern betroffen sind. Das entspricht 0.05 Prozent. Gemäss dieser Definition ergibt das für die Schweiz rund 4000 (viertausend) Betroffene.
So also läuft die staatliche PR-Maschinerie. Derart irreführende Informationen müsste sich mal jemand in der Privatwirtschaft erlauben. Er würde öffentlich hingerichtet!
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17. Oktober 2015
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