78 Millionen Franken würden die Prämienzahler berappen müssen für die Negativzinsen, welche die Schweizerische Nationalbank SNB den Krankenkassen in Rechnung stelle. Dies rechnete Santésuisse der Öffentlichkeit vor. Das ist ärgerlich, zumal da die SNB bei der Pensionskasse des Bundespersonals eine Ausnahme macht. Es wäre also durchaus angebracht, dass auch die Krankenkassen, die zwangsläufig ebenfalls grosse Geldmengen bereit halten müssen, keine Negativzinsen zahlen müssten. Aber die Sache mit den Privilegien für sich selbst und der Umgang mit dem Geld beim Bund ist ein anderes Thema.
Unser Thema sind die Rechenkünste der Santésuisse. Es stellte sich nämlich heraus, dass der von dem Kassenverband genannte Betrag nicht stimmt. Wie Santésuisse eingestehen musste, belaufen sich die Negativzinsen von 0.75% lediglich auf 10 bis 12 Millionen Franken. Die falsche Zahl sei «irgendwie in Umlauf geraten» hiess es.
Das kommt uns «irgendwie» bekannt vor. Santésuisse rechnet bekanntlich auch sonst nach dem Motto Handgelenk mal Pi und vor allem mit dem Ziel, eine möglichst fette Zahl für möglichst dramatische Schlagzeilen zu präsentieren. Wir erinnern an die Margenvergleiche, bei denen Santésuisse ebenfalls völlig überrissene Zahlen in die Welt setzte. Im Februar dieses Jahres veröffentlichte daraufhin der IFAK Verein eine Analyse zu den Margen- und Preisvergleichen. Darin weist IFAK mit fundierten Zahlen nach, dass Santésuisse wild mit Zahlen jongliert hat. Ob bewusst oder aus Unwissen, bleibt offen. Peinlich ist beides. Solch krasse Fehlinformationen und Irreführungen sind eines Branchenverbands in jedem Fall unwürdig.
http://ifakverein.ch
18. März 2015
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