Endlich kommt Bewegung in die Politik betreffend mehr Kompetenzen für Apotheker. Seit Jahren schrumpft die Zahl der Hausärzte. Nicht nur auf dem Land, sondern auch in Städten wie Zürich finden die Leute keinen Hausarzt mehr. Konsequenz: Die Notfallstationen von Spitälern werden von Patienten mit Bagatellkrankheiten überrannt und gelangen dadurch ebenfalls am die Grenzen ihrer Ressourcen. Kommt hinzu, dass diese Entwicklung hin zum Spital äusserst teuer ist. Es wird höchste Zeit, den Apothekern mehr Kompetenzen zu geben. Diese Erkenntnis setzt sich nun offenbar allmählich auch in den Politikerköpfen durch. Die Erlaubnis, gegen Grippe, FSME und Hepatitis zu impfen, haben im Kanton Zürich die Apotheker bereits erhalten. Nun sollen Apotheker generell aber auch vermehrt bei einfachen Erkrankungen handeln dürfen. Das Pharmaziestudium soll entsprechend angepasst werden, um die Apotheker auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten. Aber auch heute schon sind Apotheker durchaus in der Lage, eine Blasenentzündung, eine Angina und ähnliches selbständig beurteilen und entsprechend handeln zu können.
Auf offene Ohren stösst die bessere Nutzung der Ressourcen der Apotheke offenbar auch bei den Krankenkassen. Man kann sich dort ein Hausapothekermodell vorstellen, bei dem die Versicherten bei Beschwerden zuerst ihren Apotheker konsultieren und dieser dann entscheidet, ob die Erkrankungen mit Mitteln aus der Apotheke behandelt werden können oder ob ein Arztbesuch nötig ist.
Interessante neue Perspektiven also für die Apotheker. Vor allem aber auch interessante neue Perspektiven für ein bezahlbares Gesundheitswesen mit mehr Eigenverantwortung und gut erreichbaren, kostengünstigen Leistungsanbietern.
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/18872837
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20. April 2015