In den Spitälern explodieren die Kosten. Ohne mit der Wimper zu zucken werden Gelenkprothesen «vorsorglich» ersetzt, unter dem Motto «sicher ist sicher» unnötige Herzoperationen vorgenommen, bei der geringsten «Komplikation» Kaiserschnitte vorgenommen etc. etc. Die verantwortlichen Politiker schauen nicht hin. Handeln tun sie erst recht nicht. Aber bei den Medikamentenpreisen reissen sie die Mäuler auf, schreien «zu teuer, zu teuer!» und schwafeln davon, man müsse die Margen der Apotheker senken – bei Verkaufspreisen von 2 Franken 75!
Und dann geben Akteure wie Sara Stalder, Geschäftsführerin des Schweizerischen Konsumentenschutzes SKS, Statements wie dieses von sich: «Je mehr und je teurere Medikamente man verschreibt, desto mehr Einnahmen kann ein Arzt oder Apotheker generieren, was ein totaler Fehlanreiz ist.» Zu lesen in der Juni-Ausgabe von OTX World. Macht die Frau das bewusst oder weiss sie es tatsächlich nicht besser? Als Geschäftsführerin sollte ihr klar sein, dass Einnahmen nicht gleich Gewinn sind. Im Gegenteil. Von teuren Medikamenten lässt der Apotheker am besten die Finger. Das ist ein Verlustgeschäft.
Sie glauben das nicht? Hier die Rechnung anhand des Produkts Sovaldi, einem Medikament gegen Hepatitis C:
Ex-factory-Preis CHF 18‘500.-
Richtpreis Verkauf CHF 19‘208.50
Fixe Marge CHF 240.-. Diese Marge müssen sich – nota bene – Pharmagrosshandel und Apotheker teilen. Der Grossist nimmt CHF 80.-, der Apotheker CHF 160.-. Die Apothekenmarge entspricht also 0.83% des Verkaufsrichtpreises!
Sie fragen sich, wo der Rest hingeht? An den Staat! Dieser kassiert 2,5% Mehrwertsteuer. Für das genannte Beispiel entspricht dies CHF 468.50. Im Klartext: Die Abgaben an den Staat sind fast drei Mal höher als die Marge des Apothekers!
Noch Fragen?
16. Juni 2015