Informiert im Gesundheitswesen

Gefährlicher Internethandel

PrintWer per Internet Medikamente kauft, geht ein hohes Risiko ein. Erst kürzlich haben Zollfahnder in Nordrhein-Westfalen 3,5 Millionen Tabletten beschlagnahmt. Die unsachgemäss hergestellte Ware stammte aus Indien und sollte über Webshops in Deutschland verkauft werden. Vier mutmassliche Täter wurden in Duisburg und Gelsenkirchen festgenommen, ein weiterer Tatverdächtiger in den Niederlanden.

Angesichts solcher Szenarien sollte die Politik alles Interesse daran haben, die offiziellen Vertriebskanäle zu stärken. Apotheken brauchen faire Margen und Abgeltungsmodelle und sollten nicht durch staatlichen Druck auf Preise und Margen ruiniert werden. Und sie müssen in das Leistungsangebot der Grundversorgung eingebunden werden, mit Impfangebot, kontrollierter Abgabe auch von rezeptpflichtigen Medikamenten, einfachen Bluttest, Präventionsangeboten, Polymedikations-Check etc., denn Konsumenten, die eine Vertrauensapotheke haben, kommen weniger in Versuchung, Medikamente per Onlineshop zu kaufen. Nicht zuletzt sollten Politiker, Konsumentenschützer, Preisüberwacher und Krankenkassenvertreter endlich aufhören, der Bevölkerung weiszumachen, Medikamente seien hierzulande zu teuer. Sie treiben die Konsumenten mit solchen Behauptungen geradezu in die Arme von unseriösen Anbietern. Das ist verantwortungslos und kurzsichtig.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/ermittler-beschlagnahmen-3-5-millionen-tabletten-13821492.html

28. September 2015

Foto © The Last Word Fotolia.com

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