Werden Apotheker irgendwo im Gesundheitswesen ins Spiel gebracht, verdrehen viele Ärzte reflexartig die Augen. Ihrer Meinung nach ist nur der Arzt allein befähigt, einen Schnupfen oder eine Allergie zu erkennen und adäquat zu behandeln. Bei der aktuellen Zulassung von Impfungen in der Apotheke sehen die Ärzte gar das Leben der impfwilligen Personen bedroht. Mit Verlaub, das ist Unsinn. Wer so etwas behauptet, hat keine Ahnung von der Ausbildung und der täglichen Praxis eines Apothekers oder will die Tatsachen nicht wahrhaben. Die Politik hat inzwischen gemerkt, dass die Apotheker in der Grundversorgung wertvolle Dienste leisten. In der neuesten Ausgabe von Dosis listet Pharmasuisse eine ganze Reihe von Dienstleistungen der Apotheke auf, machen aber auch klar, dass diese Leistungen abgegolten werden müssen und ausreichend Fachpersonal ausgebildet werden muss. «Jetzt Weichen stellen!» fordert Pharmasuisse und präzisiert: «Keine Kompromisse bei der Patientensicherheit [darum gehören auch OTC-Produkte ohne Wenn und Aber in den Fachhandel]; Rahmenbedingungen schaffen [adäquate Honorierung und Ausbildung von Fachkräften]; Kompetenzen nutzen [die Kompetenzen der Apotheker als Medikamentenprofis müssen genutzt werden].»
http://www.pharmasuisse.org/de/dienstleistungen/publikationen/dosis/Seiten/dosis.aspx
7. Dezember 2015