Im Kanton Basel-Stadt steigen die Krankenkassenprämien um 2,3 Prozent. Im Vergleich zum Rest der Schweiz ist das keine weitere Erwähnung wert. Allerdings haben die Basler die höchsten Prämien der Schweiz. Interessant ist, was Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger in einem Interview mit der Basellandschaftlichen Zeitung vom 14. Dezember zu den Gesundheitskosten in seinem Kanton sagt. In Basel leben viele ältere Leute, oft alleine. Dadurch sind sie früher auf Hilfe angewiesen. Ausserdem ist das Angebot sehr hoch und wird entsprechend genutzt. Als Weg aus dieser Entwicklung sieht Engelberger die Verlagerung in den ambulanten Bereich. Ambulatorien seien nicht nur kostengünstiger, sondern auch besser für die Patienten, weil sie im Alltag bleiben können. Voraussetzung für das gute Funktionieren sei allerdings, dass die verschiedenen Leistungserbringer in der Behandlungskette – zum Beispiel dank eHealth – gut zusammenarbeiten.
Engelberger erwähnte die Apotheker nicht explizit. Schade, denn sie wären eine patientenfreundliche Schnittstelle zwischen Spital und Hausarzt und könnten auch Verbindungsglied sein zwischen Spitex und der verschiedenen Therapeuten, die ebenfalls an der Behandlung beteiligt sind.
Aber – auch das soll an dieser Stelle gesagt sein – Engelberger anerkennt die Leistung der Apotheker indirekt, indem er sagte: «Der Bereich Medikamente ist vermutlich der Bereich, der am meisten zur Kostensenkung im Gesundheitswesen beigetragen hat.»
Das «vermutlich» hätte Lukas Engelberger weglassen können. Die Kostentreiber sind seit Jahren die Spitäler und die Ärzte. Die Apotheker sind schon längst marktgestählt.
14. Dezember 2015
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