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IFAK Verein deckt die faulen Zahlen von Santésuisse auf

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Der IFAK Verein analysierte die Zahlen, die Santésuisse seit 2011 in ihren Communiqués veröffentlichte.  Die Analyse beschränkt sich bewusst nur auf die von Santésuisse veröffentlichten Zahlen. Sie geht in keiner Weise auf die wirtschaftlichen Aspekte ein.

 

Die von Santésuisse postulierten Zahlen seit 2011 im Überblick (siehe pdf  am Ende dieses Artikels)

Datum Kosten der Sparpotential
Medienmitteilung Zahlenbasis OKP Marge
Jahr Mrd. Mrd. Mio.
23.11.2011 2010 4.8 1.3 300
26.10.2012 2011 4.7 1.2 410
23.10.2013 2012 5.0 1.3 450
2014 keine Medienmitteilung zu diesem Thema
2015 keine Medienmitteilung zu diesem Thema
16.03.2016 2014 5.8 1.7 495
Entwicklung der von Santésuisse postulierten Zahlen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr
2010
2011 -2% -8% +37% Obwohl Santésuisse zum Schluss kommt, dass sowohl die Kosten OKP als auch die Margen sanken, soll das Einsparpotential um 37% zugenommen haben?
2012 +6% +8% +10% Ein Jahr später behauptet Santésuisse, die Kosten OKP bzw. die Margen seien um 6% bzw. 8% gestiegen. Die Erklärung, wie eine Margensteigerung von 8% bei einem Anstieg der Kosten OKP um lediglich 6% möglich sein soll, blieb Santésuisse schuldig.
2014 +16% +31% +10% Noch unglaubwürdiger sind die 2016 präsentierten Zahlen aus dem Jahr 2014. Bei einem Anstieg der Kosten OKP von 16% sollen die Margen um 31% zugenommen haben! Eine Erklärung für diese wundersame Steigerung blieb Santésuisse einmal mehr schuldig.
Entwicklung der von Santésuisse postulierten Zahlen von 2010 bis 2014
2010/2014 +21% +31% +65% Vollends aus den Fugen gerät das Zahlenkonstrukt von Santésuisse, wenn man die von ihr postulierten Werte von 2010 bis 2014 vergleicht.  Es ist nicht nur unglaubwürdig, dass bei einer Kostenzunahme OKP von 21% die Margen im gleichen Zeitraum um 31% zugenommen haben sollen. Geradezu abenteuerlich wird vor diesem Hintergrund die Zunahme des angeblichen Sparpotentials von 65%!
Fazit: Santésuisse präsentiert den Medien und der Öffentlichkeit seit Jahren unglaubwürdige Zahlen und behauptet bar jeder Faktengrundlage ein Sparpotential von mehreren hundert Millionen Franken.

Da müsste sich der eine oder andere Journalist schon allmählich fragen, was er da eins zu eins übernimmt und seinen Lesern vorsetzt. Wie lange wollen sich die Medien noch einspannen lassen für die populistische Stimmungsmache eines offensichtlich überforderten Krankenkassenverbands? Und wie glaubwürdig sind die Prämienberechnungen von einem Krankenkassenverband, der bei seinen Medienmitteilungen regelmässig jegliche Seriosität vermissen lässt? Es wird Zeit, das unseriöse Gebaren von Santésuisse aufzudecken!

Analyse_Communiques_Santésuisse

Auszuege_Communiques_Santésuisse

19. März 2016

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