Immer wieder werden von santésuisse Behauptungen in den Raum gestellt, die einer objektiven Analyse nicht Stand halten. Leider ist dies nicht das erste Mal. Die letzte Behauptung im Presse Communiqué vom 19. September 2018 nachfolgend zitiert:
«Medikamente: hohe Mehrkosten wegen fehlender Preisüberprüfung. Das BAG hat die regelmässige Preisüberprüfung der Medikamente nach einem dreijährigen Unterbruch erst per Ende 2017 wieder aufgenommen. Die fehlende Preisüberprüfung schlug sich im Anstieg der Medikamentenkosten pro Kopf um 4,6 Prozent (Vorjahr +5,4 Prozent) nieder. Dank der regelmässigen Überprüfung der Medikamente, die in den Jahren 2013 bis 2015 vorgenommen wurde, blieben diese Ausgaben konstant. Danach war wiederum ein starker Anstieg zu verzeichnen.»
Dazu präsentiert santésuisse diese Grafik:
Wie eine nicht vorgenommene Preisüberprüfung, sprich Preissenkung, für die Preiserhöhung bei den Medikamenten verantwortlich sein soll, ist schleierhaft.
Tatsache ist, dass im tiefen Preissegment keine Preiserhöhung stattgefunden hat.
Tatsache ist, dass in der Klasse der preiswertesten Medikamente (unter CHF 15.00), der Wert zu ex-factory von 2016 auf 2017 um 3.2 Mio. CHF, also 0.65 % zurück gegangen ist.
Tatsache ist, dass in der Klasse der teuersten Medikamente (über CHF 2’570.00), der Wert zu ex-facotry von 2016 auf 2017 um 58.7 Mio. CHF, also um 10.25% gestiegen ist.
Wie kann ein seriöser Verband solche Tatsachen einfach ignorieren und Behauptungen in den Raum setzen, die jegliche Zusammenhänge zur gesetzten Behauptung vermissen lassen?
Unsere Zahlen sind aus einer Präsentation von IQVIA von Juni 2018, welche auszugsweise im Anhang wiedergegeben sind