Informiert im Gesundheitswesen

Was kann man von den Covid-Tests für 11 CHF erwarten?

Der Bund vergütete den Fachleuten bis anhin 47 CHF für einen Schnelltest, machte aber dafür sehr viele zeitintensive Auflagen, die eingehalten werden mussten. Seit der Bund die Tests nicht mehr rückvergütet, sind Anbieter auf dem Markt aufgetaucht, welche den Schnelltest für 11 CHF verkaufen.

 

Was man daraus schliessen könnte: Ein freier Markt senkt die Preise. Zum Wohle des Konsumenten.

 

Wirklich sollte man sich aber fragen: Bringen diese «billigen» Tests dem Kunden etwas oder helfen sie bei der Bekämpfung der Pandemie? Was ist das Ziel dieser Anbieter? Die Pandemie eindämmen? Die Volksgesundheit verbessern? Wahrscheinlich nicht! Ihr Ziel ist wohl eher, durch den tiefen Preis möglichst viele Tests zu verkaufen – mit möglichst wenig Aufwand natürlich.

 

Ein Beitrag am letzten Freitagabend um 19.30 Uhr auf RTS hat genau das schonungslos aufgezeigt. Er geht Fragen auf den Grund, wie: Sind diese Leute wirklich an einer Massnahme im Bereich der öffentlichen Gesundheit interessiert? Führen diese Discounter die Qualitätstests durch, um die Anzahl der falsch-negativen Ergebnisse zu minimieren? Oder hat das wirtschaftliche Interesse Vorrang? Das Fazit aus dem Beitrag: Das Testresultat und eine Aufklärung der Kunden interessiert diese Anbieter kaum. Denn das können sie zu diesem Preis auch gar nicht anbieten. Professionalität und Qualität stehen bei diesen Discountern also definitiv nicht im Vordergrund.

 

Und was ist das Interesse der Kunden? Das Testresultat? Leider selten! Die Leute, welche Schlange stehen, interessieren sich mehrheitlich nur für den QR-Code, welcher ihnen erlaubt, in den Ausgang zu gehen. Die Public Health Aspekte werden damit völlig vernachlässigt.

 

Die Apotheken kennen eine ähnliche Situation bereits aus der ewigen Diskussion über die Medikamentenpreise und der Liberalisierung der Abgabestellen, so wie das gewisse Kreise fordern. Was kann man daraus schliessen? Der vermeintliche Vorteil Medikamente überall billig und ohne Beratung von Fachleuten einkaufen zu können, erweist sich später als Nachteil für die Volksgesundheit. Denn, möglichst viele Medikamente möglichst billig – den Marktwirtschaftsregeln folgend – erweist sich fatal für die Bevölkerung. Hier ist günstiger und mehr nicht gleich gesünder.

 

 

© Image by Adobe Stock

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