In der Medienmitteilung von santésuisse vom 31. Mai 2024 zum Auslandpreisvergleich 2023 lässt einem die Schlussfolgerung von Frau Nold einmal mehr alle Haare zu Berge stehen:
«Zusätzliches Einsparpotenzial durch Anpassung der Vertriebsmargen: bis zu 300 Mio. Franken!»
(Link auf die Medienmitteilung)
Dass Frau Nold in ihren mantramässigen Sparpotential Übungen gerne mit Millionen herumschmeisst, sind wir ja gewohnt. Das ist auch viel einfacher, als nach wirklichen Lösungen zu suchen. Dass die santésuisse Direktorin ihre Aussagen nicht hinterfragt, haben wir im letzten offenen Brief an sie auch bereits ausgeführt. Trotzdem möchten wir heute noch einmal – diesmal mit ein paar wenigen, einfachen Dreisatzrechnungen – aufzeigen, dass man sich zu ihren Schlussfolgerungen und Sparpotential Übungen wirklich Gedanken über deren Redlichkeit machen muss.
Alle nachfolgend genannten Zahlen (die wir nicht verifiziert haben), nehmen wir aus der Präsentation von santésuisse zum Auslandpreisvergleich 2023: Medikamentenkosten von 9.3 Milliarden Franken, davon ein Vertriebsanteil (inklusive LOA) von 24.5%, ergibt 2.347 Milliarden Franken Vertriebsanteil. Bei einem Einsparpotential (gemäss Frau Nold) von 300 Millionen Franken, was 12.7% entspricht, bleibt für den Vertriebsanteil 22%.
Kurz zwei Randbemerkungen:
- Migros und Coop – welche im Gegensatz zum Medikamentenmarkt weniger transparent sind – haben eine Marge zwischen 35% und 40%.
- Die Schweizer Apotheken haben seit 2001 den gleichen Taxpunktwert von 1.08 Franken. Dieser wurde also seit 23 Jahren (!) nie angepasst. Wo gibt es das sonst?
Weiter mit den Berechnungen von Frau Nold: 1.6 Milliarden Franken Einsparungen entsprechen 4 Prämienprozenten, somit sind 300 Millionen Franken 0.72 Prämienprozente. Je nach monatlicher Prämie beträgt dies zwischen 3.20 Franken und 4.50 Franken, also weniger als eine Tasse Kaffee heute kostet. Pro Tag beträgt dies 0.15 Franken. Dafür ist dann aber der Markt für die Apotheken mit Sicherheit komplett zerstört.
Statt mit den Apotheken echten Mehrwert und Kosteneinsparungen zu generieren, will santésuisse diese zerstören. Liebe Frau Nold, merken sie sich: Nur eine wirtschaftlich rentable Apotheke kann Dienstleistungen erbringen. Ihre Sparakrobatik wird das gesamte Sparpotential zerstören.
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